Glaskorrosion

Glas ist ein fantastisches Packmaterial für Präparate, die oral oder durch Injektion verabreicht werden und zwar wegen u. a.:

  • des ausgezeichneten chemischen Beständigkeit
  • der Undurchlässigkeit von Gasen
  • der Beständigkeit gegen Wärme und Temperaturschwankungen und
  • der einfachen Reinigung, Sterilisation und Dehydrogenisation

Ist Glast inert?

Im Gegensatz zur allgemeinen Annahme ist Glas nicht inert. Glas wird in verschiedenen Qualitäten hergestellt, die hauptsächlich auf der hydrolytischen Beständigkeit des Glases basieren (siehe z. B. Standardverfahren ISO 719):

  • Typ I:  Borosilikatglas
  • Typ II: Natriumoxidglas (mit einer inwendigen Behandlungen)
  • Typ II: Natriumoxidglas

Allgemeine Verwendungsgebiete von Typ-I- und Typ-II-Glas sind vor allem human- und tiermedizinische Injektionspräparate, wohingegen Typ-III-Glas für oral einzunehmende Präparate ausreichend ist. Siehe auch unsere Erklärung zu den verschiedenen Glastypen.

Glaskorrosion

Die in Wasser oder in wässrigen Lösungen enthaltenen Moleküle bestehen zum Teil als Ionen (Autoprotolyse). Je nach Dauer, Temperatur und Verhältnis zwischen Glasoberfläche/Volumenlösung findet ein Austausch zwischen den sich im Glas befindlichen Natriumionen sowie den Wasserstoffionen im Wasser statt. Hierdurch werden Hydroxidionen freigesetzt, der Säuregrad steigt.

Bei einem pH-Wert > 10 besteht die Gefahr einer Schädigung des Glasgeflechts.

Um Glaskorrosion (diffusionskontrollierte Extraktion (Ionenaustausch) und glasgeflechtshydrolytische Zerlegung) zu verhindern, werden Glassorten mit einer höheren hydrolytischen Beständigkeit verwendet.